Als Kind habe ich Rote Bete gehasst, zu sauer, zu erdig, zu bäh. Das hat sich allerdings vor einigen Wochen schlagartig und nachhaltig geändert. Ich habe nach mindestens 15 Jahren mal wieder einen Versuch gewagt und war überraschenderweise total begeistert. Da ich dazu neige, neu Entdecktes bis zum Exzess auszutesten, folgte daraufhin ein ausführliches Erkunden der Betewelt. Hier habe ich mich zunächst an die vorgegarten Sorten gehalten und musste feststellen – es gibt riiiiiiiiesengroße Geschmacksunterschiede.
Nach zwei fiesen Reinfällen und da ich noch immer in Einkochlaune bin, habe ich mich an einer eigenen Rezeptur versucht.
5 mittelgroße Rote Bete-Knollen
Salz
Saft und fein geriebene Schale einer Bio-Orange
Zucker
3-4 Nelken
Weißweinessig
Beten in reichlich Salzwasser ca. 45-60 Minuten weich kochen. In der Zwischenzeit Orangensaft und -abrieb mit Zucker und Nelken mischen, unter Rühren aufkochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Durch ein feines Sieb gießen, um den Orangenabrieb heruaszufiltern. Leicht abkühlen lassen und eine Tasse Essig zugeben. Beten abgießen, abschrecken, dann neue Gummihandschuhe anziehen, Beten schälen und halbieren oder vierteln. In ein großes Weckglas schichten und mit dem Orangen-Essig-Gemisch übergießen, sie sollten gut bedeckt sein. Notfalls noch etwas Essig zugeben. Glas gut verschließen und im Ofen im Wasserbad einwecken.
Mindestens eine Woche ziehen lassen, dann haben sie ein tolles Aroma und lassen sich gut weiterverarbeiten. Nach Anbruch im Kühlschrank aufbewahren und nur mit sauberem Besteck entnehmen.
Meine aktuelle Lieblingskreation: In feine Scheiben geschnitten, wie ein Carpaccio auf dem Teller verteilt und mit etwas Schafkäse bekrümelt, einigen Orangenfilets, einer Prise Meersalz, frisch gemahlenem Pfeffer und ein paar Spritzern gutem Olivenöl ist die Rote Bete ruckzuck angerichtet und macht auch optisch ordentlich was her.
Einen schönen Novemberdienstag wünscht Frau Müller